Energiewende
Europa war nicht energieautonom und wird es auch in Zukunft nicht sein. 2019 wurden auf dem ganzen Kontinent 58 Prozent der Energieprodukte importiert. Um das mit grüner Energie zu kompensieren, würden wir 110-mal so viel Photovoltaikfläche wie heute brauchen. Das entspräche der Fläche von Rumänien. Oder wir müssten 36-mal so viele Windräder aufstellen. Allein diese Zahlen zeigen, dass das nicht geht – rechtlicher oder gesellschaftlicher Widerstand noch exklusive.
Woher sollen wir genug Strom nehmen, um E-Autos sinnvoll zu betreiben? Es ist unverantwortlich von der Politik, ein System durchsetzen zu wollen, von dem klar ist, dass der Vollausbau nicht funktionieren kann, und das die Energiewende verzögert, da mehr Stromverbraucher ans Netz kommen, als grüne Kraftwerke gebaut werden. E-Autos werden genauso schnell verschwinden, wie sie gekommen sind. Ein unkontrollierter Zugang zu allen geplanten Ladestationen würde das Netz zusammenbrechen lassen. Mehr Elektrofahrzeuge bedeuten außerdem wieder mehr Abhängigkeit von China, das möchte schließlich auch niemand. In Nischen wird es E-Fahrzeuge geben, aber nicht in der breiten Masse.
In Schwellen- und Entwicklungsländern könnte das Konzept E-Auto noch weniger funktionieren als in Industrieländern. Deren Stromversorgung im Land ist viel zu gering, und diese Länder brauchen Strom genauso zur Defossilisierung der Wirtschaft und Haushalte. Ohne transportfähige Energieträger geht es nicht, und das sind eben Kohlenwasserstoffe wie Diesel, Benzin, Petroleum, Methanol oder Methan. Wir können es uns nicht leisten, eine parallele Welt für neue Energieträger aufzubauen, weil die Errichtung neuer Energievektoren viel mehr fossiles CO2 freisetzt als im Endeffekt eingespart würde.
Die Energiewende kann nur gelingen, wenn über Jahrzehnte fossile Energieträger mehr und mehr durch synthetische mischbare Kraftstoffe ("drop-in fuels") ersetzt werden. Bei den gegenwärtigen Kraftstoffen passiert das ja bereits.
Das bringt uns aber wieder zum Problem der nicht ausreichenden Stromproduktion in Europa. Deswegen sollte grüne Energie auch dort hergestellt werden, wo sie gut "geerntet" werden kann. Die gleichen Solarzellen würden bei gleichem Ressourceneinsatz etwa in Nordafrika oder Australien zwei- bis dreimal so viel Energie erzeugen wie in Mitteleuropa. Baut man Kraftwerke in wirtschaftlich schwachen Regionen, entstehen neue Arbeitsplätze, die den lokalen Wohlstand steigern. Ein Teil der gewonnenen Energie muss im Land bleiben, um den wachsenden Energiebedarf der Bevölkerung zu decken.
>> (Georg Brasseur, emeritierter Professor für elektrische Messtechnik und Sensorik der TU Graz. In: DerStandard, 3.1.2023)
Vorbilder im Glauben: Abraham
„Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlässt um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfach empfange: jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker mitten unter Verfolgungen – und in der kommenden Welt das ewige Leben“ (Markus 10,29).
→ Gott lässt sich nichts schenken. Glauben Sie das? Ich kann nur sagen: Probieren Sie es aus! Wobei wir dazu sagen müssen, dass Gott manchmal „in anderer Währung“ zurückzahlt. Es kann sein, dass einer z.B. Geld einsetzt für Gott und dann erfährt, wie Gott ihn in seinen Beziehungen segnet. Oder wie er ihm Gesundheit und Kraft schenkt. Sozusagen eine andere Währung also. Aber das, was Gott zurückschenkt, ist nie weniger wert als das, was wir einsetzen.
>> (Pfarrer Christian Schwark. In IDEA am 19.01.2023)
Vom Hochschulabsolventen zum Religionsbeamten
Diskussion: Pfarramt für Absolventen freier Hochschulen öffnen?
Anlass der Debatte war eine Entscheidung der
württembergischen Landessynode im November 2022, wonach Absolventen staatlich anerkannter freier
Hochschulen einen Zugang zum Pfarrdienst erhalten sollen. Dieser ist zunächst auf zehn Jahre befristet und
soll nach acht Jahren evaluiert werden. Der Professor für Kirchengeschichte und Ephorus (Leiter) des
Evangelischen Stifts in Tübingen, Volker Henning Drecoll, hält die Öffnung des Pfarramtes für einen
Fehler, weil sie „ein erhebliches Spaltungs- und Streitpotenzial mit sich bringt“. Das sagte er bei der
Podiumsdiskussion an der Universität Tübingen vor über 100 Zuhörern. Drecoll sieht hinter der
entsprechenden Entscheidung der württembergischen Landessynode „einen weiteren Versuch,
Parallelstrukturen zu errichten“, mit denen „ein bestimmtes Frömmigkeitsprofil in die Landeskirche
hineingedrückt werden soll“. Die Funktion der theologischen Fakultäten sei nicht durch freie Hochschulen
ersetzbar, da sich diese statt dem Land Baden-Württemberg zunächst gegenüber ihren privaten Trägern
verantworten müssten. Um Theologen auf das Pfarramt als öffentliches Amt vorzubereiten, sei es wichtig,
im Studium die eigene Frömmigkeit zu hinterfragen und „Distanz zu sich selbst aufzubauen“, so Drecoll
weiter. Die Universität sei ein Ort, an dem verschiedene, auch freikirchliche, Strömungen
zusammenkommen könnten. Den geringen Praxisanteil im Studium bezeichnete er hingegen als
unproblematisch, da die Anforderungen an die pfarramtliche Praxis der kommenden Jahrzehnte sowieso
kaum vorherzusehen seien.
Der Professor für Biblische Theologie und Antikes Judentum sowie Prorektor der Internationalen
Hochschule Liebenzell (IHL), Roland Deines, betonte, dass die IHL mit ihrem praxisorientierten und
interkulturellen Profil viel in der Kirche beitragen könne. Er wehrte sich gegen den Vorwurf, dass die IHL
lediglich universitäre Forschung weiterverarbeite. In der Reflexion des Christlichen in der Öffentlichkeit
nehme sie teils sogar eine Vorreiterrolle ein, etwa mit der kürzlich erschienenen „Stuttgarter Gottesdienstund
Gemeindestudie“. Es sei bizarr, sich die IHL als „fundamentalistische Blase“ vorzustellen. Die
Hochschule werde regelmäßig staatlich akkreditiert, und das Kollegium sei gut in den wissenschaftlichen
Diskurs eingebunden. An den Universitäten kritisierte er den mangelnden Blick für die vielseitige
Weltchristenheit. Deines: „Aus internationaler Perspektive gibt es nichts dogmatisch Verengteres als das
theologische Profil an Fakultäten in Deutschland“. Das zeige unter anderem die verschwindend geringe
Zahl von Professoren mit evangelikalen oder charismatischen Positionen. Weltweit sei es dagegen
selbstverständlich, „dass Bachelor- und Masterstudiengänge für ein geistliches Amt qualifizieren“.
>> (Diskussion bei IDEA vom 8.02.2023)
Diese elektronischen Geräte landen auf dem Abstellgleis
Ob Kamera, Radio oder Fernbedienung: Elektronische Geräte, die im Alltag lange unverzichtbar waren, werden zunehmend durch das Smartphone ersetzt. Eine steigende Zahl an Nutzern greift für bestimmte Aufgaben oder Dienste inzwischen zum Handy, wie eine repräsentative Umfrage von Bitkom zeigt.
Hier die Ergebnisse der Befragung:
1. Wecker (60 Prozent. 2022: 56 Prozent)
2. Fotokamera (54 Prozent. 2022: 51 Prozent)
3. Videokamera (44 Prozent. 2022: 37 Prozent)
4. Festnetz-Telefon (40 Prozent. 2022: 31 Prozent)
5. Navigationsgeräte (31 Prozent. 2022: 19 Prozent)
6. Taschenlampe
7. Radio
8. Armbanduhr
9. Ticketautomaten
10. TV-Fernbedienung
11. Babyphone
Das Smartphone hat sich zum Allround-Talent entwickelt und wird im Alltag künftig noch mehr Aufgaben übernehmen. Wichtig ist, dass die durch das Smartphone ersetzten Geräte nicht zu Hause liegen gelassen, sondern weitergegeben, gespendet oder verwertet werden.
Dr. Bernhard Rohleder Mustermann, Bitkom-Geschäftsführer
Was noch kommt
* Die große Mehrheit (91 Prozent) ist der Mitteilung zufolge überzeugt, dass die Bedeutung des Smartphones weiter zunehmen wird.
* Ein Drittel (33 Prozent) glaubt aber auch, dass Smartphones künftig durch Datenbrillen oder Smartwatches ersetzt werden.
* 29 Prozent sind sogar der Meinung, dass es in zehn Jahren überhaupt keine Smartphones mehr geben wird. Dass Smartphones eines Tages durch im Körper implantierte Chips ersetzt werden, glauben allerdings nur 2 Prozent.
>> (Quelle: Pressemitteilung Digitalverband Bitkom vom 07.03.2023)